Verantwortung zu übernehmen, ist für Oskar Jöck, Emil Wüstefeld und Jonas Zimmermann kein Lippenbekenntnis. Dies haben die drei Schüler der 7c der Gesamtschule Pulheim (GEP) im vergangenen halben Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt – Woche für Woche.
An fast jedem Montagnachmittag waren sie für jeweils rund zwei Stunden im Brauweiler Abteipark und in den umliegenden Straßen unterwegs, um wilden Müll einzusammeln. Die Bilanz: Rund 100 Säcke, gefüllt mit achtlos weggeworfenem Unrat aller Art – von Essens- und Getränkeverpackungen über Folien und Zigarettenkippen bis zu kuriosen Fundstücken, darunter ein Akkuschrauber und ein Föhn.

Eingebunden war die Müllsammelaktion in ein umfassendes Schulprojekt der GEP unter dem Titel „Projekt Zukunft“. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen Bildung für nachhaltige Entwicklung konstruktiv und sinnstiftend erleben. Dabei sollen sie selbst bestimmen, in welcher Form sie sich im Projektzeitraum sozial und verantwortlich engagieren. In diesem Jahrgang organisierten manche zum Beispiel ein Bastelangebot für die Kinder in der OGS oder lasen Kita-Kindern Geschichten vor. Andere halfen im Seniorenheim oder beim Kindertraining von örtlichen Sportvereinen. Jonas, Oskar und Emil entschieden sich fürs Müllsammeln, weil ihnen das Thema Umweltschutz wichtig ist. Sie wandten sich an Ute Gervais, Abfallwirtschaft der Stadt Pulheim, die das Vorhaben als außerschulische Projektpartnerin gern unterstützte, die drei Siebtklässler mit Müllsammelzangen sowie -säcken ausstattete und fortan regelmäßig mit Fotos der wöchentlichen Sammelaktionen auf dem Laufenden gehalten wurde. Die Entsorgung des gesammelten wilden Mülls übernahm das Team des städtischen Bauhofs.

„Ihr habt mit Fleiß, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen gepunktet. Euer Einsatz in dem Stadtteil, in dem ihr wohnt und zur Schule geht, ist vorbildlich“, dankte Bürgermeister Frank Keppeler den jungen Projektakteuren am letzten Müllsammeltag im Beisein von Christoph Loebermann, Schulleiter der GEP, Johanna Seigerschmidt, Didaktische Leiterin, der Klassen- und betreuenden Fachlehrerin Kathryn Neynes sowie David Gerhards, Leiter Amt für kommunale Dienste, Gebühren und Beiträge der Stadt Pulheim. „Es war schön, selbst etwas zu tun, zu sehen, was man schafft, und nicht nur mit dem Kopf zu lernen“, lautete das Fazit des Müllsammel-Trios der GEP.

Wildem Müll auf der Spur ist im Pulheimer Stadtgebiet noch ein weiteres Trio: Seit rund fünf Jahren gibt es die sogenannte „Unrat-Kolonne“, ie über den Gebührenhaushalt finanziert wird. Drei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs sind ausschließlich dafür zuständig, täglich kleineren Unrat zum Beispiel in städtischen Grünanlagen und Parks, rund um die Bahnhöfe sowie die Parkplätze am Pulheimer See, im Bike-Park oder auf städtischen Beetflächen einzusammeln. Werden große Mengen wilden Mülls entdeckt oder von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern gemeldet, muss ein weiteres mehrköpfiges Bauhof-Team ausrücken. Die Kosten hierfür sind in den städtischen Abfallgebühren inkludiert.

Ob illegal entsorgte Autoreifen, alte Möbelstücke oder gemischte Müllhaufen – wilder Müll jeglicher Art verursacht hohe Kosten für die Allgemeinheit, weil er aufwendig beseitigt und entsorgt werden muss. Er beeinträchtigt das Stadtbild und belastet im schlimmsten Fall sogar die Umwelt.

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Bürgermeister Frank Keppeler dankte den Schülern Emil Wüstefeld, Jonas Zimmermann und Oskar Jöck (1. Reihe, v.l.n.r.) für ihren Einsatz. Mit dabei waren David Gerhards, Leiter des Amtes für kommunale Dienste, Gebühren und Beiträge der Stadt Pulheim, Johanna Seigerschmidt, Didaktische Leiterin der Gesamtschule Pulheim, Schulleiter Christoph Loebermann sowie die Klassen- und betreuende Fachlehrerin Kathryn Neynes (2. Reihe, v.l.n.r.).
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